Aya Jaff gehört zu den bekanntesten Nachwuchs-Programmiererinnen in Deutschland. Sie hat ein bekanntes Börsenspiel mit begründet, im Silicon Valley gearbeitet und gilt in ihrem Metier schon mit 22 Jahren als Expertin. Sie ist Nürnbergerin, deren kurdische Familie aus dem Irak geflüchtet ist, als sie gerade mal ein Jahr alt war. Dass sie sich in einem männerdominierten Feld bewegt, hat sie erst so richtig registriert, als sie mit dem Studium begann: Der Frauenanteil liegt dort bei gerade mal gut 20 Prozent.

Sie selbst hatte nie Berührungsängste, wenn es um die Technik ging. Schon im Alter von 15 Jahren wurde ihr Interesse am Programmieren geweckt, und zwar aus rein praktischen Erwägungen. Es habe sie genervt, erinnert sich die damalige Schülerin des Dürer-Gymnasiums, dass sich immer alle vor dem Schwarzen Brett auf die Füße traten, um sich über aktuelle Stundenplanänderungen zu informieren. "Das könnte man doch auch übers Smartphone regeln, habe ich gedacht."

Die Idee einer Stundenplan-App war geboren. Ihre Schulkenntnisse reichten dafür nicht aus, deshalb suchte sie sich andere Experten - und brachte dann das Börsenplanspiel Tradity mit auf den Weg, das mittlerweile von 11.000 Schülern gespielt wird und damit laut Jaff das größte dieser Art in Deutschland ist. Das habe ihr, sagt sie, schon einiges an Aufmerksamkeit gebracht, "weil es offenbar komisch ist, wenn ein Mädchen programmiert".


Auch wenn sie sich selbst eher noch als Mädchen sieht denn als junge Frau: An Mut und Selbstvertrauen fehlt es ihr nicht. Sieben Wochen lang war sie im vergangenen Frühjahr als Stipendiatin der Draper-University im kalifornischen IT-Mekka Silicon Valley - und bekam gleich einen Job in dem Projekt des Tesla-Gründers Elon Musk, bei dem Menschen in Schallgeschwindigkeit transportiert werden sollen. Auch ein Hamburger Unternehmen hatte die Studentin bereits engagiert, "ich hatte dort quasi einen Vollzeitjob als Softwareentwicklerin."


Die Frauenquote in Informatik treibt Aya Jaff jedoch nicht mehr nach oben: Sie studiert jetzt Wirtschaft, das Informatikstudium war ihr zu theoretisch. Ein Netzwerk, um in der IT-Branche weiter zu arbeiten, hat sie ja bereits. (Quelle: Nürnberger Nachrichten)


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