Aus dem Vortrag von Peter Ristic:

„Was kann ein einzelner Mittelständler in Zeiten von Lebensmittelskandalen für sichere und qualitativ hochwertige Produkte tun? Neben intensiven Kontrollen ethische Verantwortung übernehmen und nachhaltiges Handeln fest in der Firmenphilosophie verankern! Ihre sozial-ökologische Verantwortung hat die Ristic AG in den vergangenen 50 Jahren stets ernst genommen und sich zu einem weltweit agierenden Seafood-Spezialisten entwickelt.

Ziel unserer ganzheitlich ausgerichteten Firmenstrategie ist es, die Vielfalt des Meeres zu erhalten und eine nachhaltige Nutzung der maritimen Ressourcen für alle zu sichern. Um gleichzeitig die Qualität der Produkte garantieren zu können, entwickelte Ristic 2003 ein Konzept zur Neuausrichtung der Garnelenbeschaffung. In diesem Zuge führten wir zusammen mit der staatlichen Universidad de Costa Rica zwei PPP-Projekte zum nachhaltigen Wildfang und zu biologischen Aquakulturen durch. Das Ergebnis: Die Ristic AG kann qualitativ hochwertige Bio-Garnelen aus eigener Produktion anbieten – zertifiziert von Naturland und der EU. Seit zwei Jahren treibt der Seafood-Spezialist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) zudem die naturnahe Aufzucht von Garnelen in indischen Seen voran.

Regelmäßig besuchen unsere Mitarbeiter die Lieferländer und überprüfen vor Ort die von uns vorgegebenen Qualitätsstandards. Unsere ständigen Kontrollen und die regelmäßigen Qualitätsprüfungen in unserem hauseigenen Labor erlauben es uns, unseren Produkten mit gutem Gewissen ein Gütesiegel zu verleihen.“

Feedback:
„Interessante Vorträge, anregende Gespräche und neue Kontakte – aus meiner Sicht waren die Burgthanner Dialoge ein voller Erfolg. Die Referenten haben sowohl die gesellschaftliche als auch die wirtschaftliche Relevanz des Themas Nachhaltigkeit herausgearbeitet. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen.“

Sozial-ökologisches Engagement aus Leidenschaft

Von rohen Meeresfrüchten über Grill-Spieße bis zum Fertiggericht – die Ristic AG bringt seit mittlerweile 50 Jahren die schönsten Früchte des Meeres auf den heimischen Tisch. „Ein nachhaltiger Wildfang ist uns dabei genauso wichtig wie die anerkannt biologische Aufzucht nach Naturland-Richtlinien. Mit dieser Philosophie haben wir uns vom reinen Importeur zum weltweit agierenden Seafood-Spezialisten entwickelt“, sagt Unternehmenschef Peter Ristic. Dass sich wirtschaftliche Stärke und unternehmerische Verantwortung dabei nicht ausschließen, zeigen das jahrelange Engagement und der Erfolg des 56-Jährigen: Die ökologisch ausgerichtete Aquakultur der Ristic AG wurde vom Institut für Marktökologie (IMO), dem Verband Naturland sowie von der Organisation Friend of the Sea mit einem Zertifikat für nachhaltige Fischerei und Fischzucht ausgezeichnet. Seit letztem Jahr sind die Bio-Garnelen aus Costa Rica zudem nach den strengen EU-Richtlinien zertifiziert. Spitzenpositionen bei Produktprüfungen durch die Stiftung Warentest und Öko-Test belegen die herausragende Qualität.

Am Anfang dieser Erfolgsgeschichte stand eine kühne Idee: Peter Ristic, 1977 ins elterliche Unternehmen eingestiegen, entschied sich bewusst gegen die für die Garnelenzucht traditionellen Produktionsländer in Asien. Diese waren aufgrund der Nutzung von Antibiotika und der Rodung von Mangrovenwäldern zunehmend in Verruf gekommen. Stattdessen investierte er gezielt in wissenschaftliche Projekte in Costa Rica, um einen nachhaltigen Wildfang und die Zucht von Garnelen in rein biologischen Aquakulturen zu gewährleisten. Neben den ökologischen Vorteilen, kommen auch die sozialen Aspekte des Engagements zum Tragen: 2006 errichtete Ristic in Puntarenas, Costa Rica eine neue Fabrik und schuf so rund 400 neue Arbeitsplätze in einer sozialschwachen Region.

Auch in Zukunft wird sich die Ristic AG in sozial-ökologischen Projekten engagieren. 2009 hat das Unternehmen ein neues PPP-Projekt in Indien angestoßen, das in Kooperation mit den lokalen Fischerkommunen eine naturnahe und ökologisch verträgliche Aufzucht von Süßwasser-Garnelen vorantreibt. Für sein Engagement wurde Peter Ristic 2010 vom Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) mit dem Preis für Unternehmensethik ausgezeichnet.

Seine Motivation: „Unsere Kinder und Enkelkinder sollen dieselben natürlichen Gegebenheiten vorfinden, wie Generationen vor ihnen.“