Waldemar „Waldi“ Hartmann – das bayerische Urgestein des Sports
Waldemar Hartmann wurde am 10. März 1948 in Nürnberg geboren. Mit 23 Jahren machte er sich als Inhaber der Studentenkneipe „Waldys Club“ selbständig. Seine Kontakte zum Journalismus entstanden an der Theke, wie so vieles in seinem Leben am Kommunikationsort Nr. 1 auf den Weg gebracht wurde.
Als das Bayerische Fernsehen 1979 mit der „Rundschau“ eine eigenständige Nachrichtensendung einführte, gehörte Waldemar Hartmann zu den Moderatoren der ersten Stunde. Dabei waren auch Günther Jauch, Sigmund Gottlieb oder Eva Herman. Mitte der achtziger Jahre überredete ihn der damalige Sportchef des BR, Eberhard Stanjek, dem Ruf des Herzens zu folgen und zum Sport zu wechseln. 1985 moderierte Waldemar Hartmann zum ersten Mal die danach zum Kult gewordene Sendung „Blickpunkt Sport“.
Moderationen bei Großereignissen waren fortan fester Bestandteil des ARD-Programms. Bei elf Olympischen Spielen, fünf Fußball-Weltmeisterschaften und zahlreichen anderen Großereignissen wie der Biathlon- oder der Alpinski-Weltmeisterschaft stand Waldemar Hartmann in der ersten Reihe beim Ersten.
Neuen Boden betrat „Waldi“ dann 2006 bei den Olympischen Spielen in Turin. Mit Harald Schmidt bildete er bei „Waldi und Harry“ ein neues Format im Sport. Der überaus hohe Quotenerfolg führte dazu, dass sich die Verantwortlichen der ARD entschlossen, den „Langen“ und den „Dicken“ auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wieder ins Rennen zu schicken.
Bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika und bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine wurde mit Rekord-Quoten das Format „Waldis Club“ fortgesetzt, das bei der WM 2006 Premiere gefeiert hatte. Waldemar Hartmann verstand es dabei stets, zu später Stunde ein breites Publikum in lockerer Stammtisch-Atmosphäre vor dem Fernsehgerät zu versammeln. Stammgäste: Paul Breitner oder Hansi Müller ebenso wie Atze Schröder und vor allem Matze Knop, der „wahre Kaiser“.
2009 wagte Waldi erstmals den Schritt auf die Bühne. Im Liveprogramm „Born to be Waldi“ plaudert er aus seinen mehr als „30 Jahren in der TV-Anstalt“, erzählt die Anekdoten und Geschichten, „die ich im Fernsehen bisher immer für mich behalten musste“. Parallel dazu ist im Heyne-Verlag das Buch „Born to be Waldi“ erschienen.
Weitere Informationen finden Sie unter: waldemarhartmann.de
Was
in der Dritten Halbzeit bleibt - Interview mit Waldemar Hartmann
- Herr Hartmann, was ist Ihnen in der Dritten Halbzeit wichtig?
In erster Linie sollte mein Buch mit dem gleichnamigen Titel ein unterhaltendes Buch sein. Einfach ein Rückblick auf viele wunderbare Jahre in einem Beruf, der gleichzeitig Hobby war. Anekdoten und Erlebnisse in über 35 erfüllten Berufsjahren erzählen, die natürlich auch einen Blick hinter die Kulissen des Fernsehgeschäfts bieten.
Trotzdem war mir auch wichtig, den holprigen Abgang von der ARD möglichst objektiv zu schildern. Dazu gehört eben auch ein Blick in das Innenleben der ARD. Vor zwei Jahren standen da schon die Einzelheiten des Gottschalk-Deals mit der ARD, der zuletzt für öffentlichen Ärger sorgte.
Waldemar Hartmann über Selbstbestimmung, Stammtischkultur, echte Freundschaft, Breitensport, Alter und den gesunden Menschenverstand
- Weshalb ist es wichtig, im Leben immer auch sein „eigenes Ding zu machen" mit dem Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten?
Weil mir schon mein Vater beigebracht hat, sich in erster Linie immer auf sich selbst zu verlassen. Ich weiß selbst am besten, was ich kann. Aber ich weiß auch, was ich nicht kann. Dabei gilt natürlich, selbst auch sein ehrlichster Kritiker zu sein. Hilfreich ist es, wenn - wie in meinem Fall - eine Frau an der Seite ist, die bedingungslos zu dir steht.
Mensch, Waldemar Hartmann! Absolut lebens- und livetauglich
„Wenn du etwas locker aus dem Ärmel schütteln willst, musst du vorher etwas reingetan haben."
Rudi Carrell
Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, in der deutschen Medienwelt über dreißig Jahre zu überleben und sie auf eigene Weise „nachhaltig" zu gestalten. Waldemar („Waldi") Hartmann, der sich selbst als „unterhaltender Journalist" bezeichnet, gehört zweifellos zu den bekanntesten und prägendsten Sportreportern in Deutschland. Nach dem legendären Interview am 6. September 2003 mit dem damaligen Teamchef Rudi Völler erlangte er endgültig Kultstatus. Es war die Geburt von „Weißbier-Waldi".